Schreibt ein Haiku! 3 Zeilen, 5-7-5 Silben (oder ähnlich). Natur, Momente, Jahreszeiten - lasst eurer Fantasie freien Lauf!

Ihr könnt euch während eurer Gruppenstunde zusammen oder einzeln einen Haiku zu verschiedenen Themen ausdenken.

Ein Haiku ist eine kurze japanische Gedichtsform. Traditionell besteht ein Haiku aus 3 Zeilen mit der Lautfolge 5-7-5. Da japanische Laute jedoch nicht den deutschen Silben entsprechen, kann man sich daran orientieren, maximal 17 Silben auf 3 Zeilen zu verteilen; 10 - 14 Silben sollten am ehesten dem entsprechen, was ein Haiku auf japanisch mit 17 Lauten ausdrücken kann.

Inhaltlich zeichnet sich ein Haiku durch konkrete Bilder und Naturbezogenheit aus. Es ist meist eine Momentaufnahme, ein Geschehen wird beobachtet und die Stimmung des Augenblicks zum Ausdruck gebracht. Es geht weniger um das Innenleben und die Emotionen des*der Dichter*in - das Haiku soll der lesenden Person gehören. Oft gibt es eine überraschende Wendung in der letzten Zeile und eine Beschreibung jahreszeiten-typischer Naturereignisse.

2 Beispiele klassischer Haiku:

• Aus tiefem Dunkel - in tiefes Dunkel gehen - verliebte Katzen (Issa)


• Die Stelzen des Kranichs - kürzer noch - im Frühlingsschauer (Basho)

Umsetzung in der Gruppenstunde

Am Anfang der Gruppenstunde könnt ihr euren Bildschirm teilen und einen virtuellen Waldspaziergang oder sowas in der Art machen, danach hat jede*r von uns sich erst ein Gedicht zu einem selbst gewählten Thema überlegt, bevor wir einen groben Überbegriff vorgegeben haben, nämlich 'Auf Fahrt'. Es war in unserer Gruppenstunde schön zu sehen, dass jede*r unterschiedliche Assoziationen und Schwerpunkte bzgl dieses Begriffs hat, und hat bei uns zu einem Austausch darüber geführt, was Fahrtengefühl für uns bedeutet. Wichtig war uns auch, nicht streng auf irgendwelchen formalen Anforderungen zu beharren, sondern zu sehen, dass jede*r mit dem Begriff etwas anfangen kann und sich seine oder ihre eigenen Gedanken macht. 

Es kann bei dem Austausch bleiben oder ihr könnt die Haiku sammeln und irgendwie festhalten, vielleicht in einer Art Collage oder in eurer Stammeszeitung.